Game over play forever
Alle Daten
Do 20. Feb
20:15
CHF 17–32
Fr 21. Feb
20:15
CHF 17–32

Game over play forever

Figur der Diva – schillernd, göttlich, künstlich, frei, exzentrisch, überkommen, authentisch, queer?

Willkommen zu einer neuen Folge von BING BING BING, der beliebten Samstagabend-Show, die das zeigt, was sonst nur im Theater möglich ist: die Suche nach Erlösung! Bob Hole, ein Showmaster der alten Schule, präsentiert heute seine grosse Jubiläumssendung. Zum tausendsten Male wird seine Sendung aufgezeichnet, zum tausendsten Male präsentiert er seinen Charme, sein Lächeln, seine gegelte Frisur. Ist er überhaupt noch ein Mensch?

In diesem Setting treffen wir auf Maria Callas, die grösste Operndiva ihrer Zeit, die hemmungslos mit dem Tontechniker flirtet. Wir begegnen Andy Warhol und Marlene Dietrich, die alleine in der Kantine entrückt in die Ferne blicken. Wir hören Dolly Parton in High Heels durch die Gänge hetzen, gefolgt von Madonna auf dem Weg zu ihrem zwölften Faden-Lifting. Fünf Diven, fünf Superstars aus unterschiedlichen Zeiten und Welten, die vor langer Zeit von Bob Hole eingeladen wurden. Mit ihm zusammen sind sie gefangen in den Mühlen der Unterhaltungsshow. Die einzige Möglichkeit zum Entrinnen bietet ein Sieg im Spiel, das sie jede Woche spielen.

Die Gameshow als Grundsituation reflektiert widersprüchliche Figuren. In ihrer Überzeichnung macht sie aufmerksam auf die Diskrepanz zwischen einer Glitzerwelt, die Ablenkung und Unterhaltung verspricht, während sie oft eine heteronormative, konsumorientierte Ideologie vermittelt. Braucht die Welt von heute noch Diven und Showmaster? Oder braucht es sie gerade mehr denn je, weil Diven als Identifikationsfiguren ein anderes, freies Leben führen? Klappmaulpuppen in Silikonhäuten und digitale Avatare machen sich in dieser extravaganten Inszenierung auf in die Welt des Showbusiness, das nur existiert, weil wir zuschauen.


Konzept, Puppenbau, Spiel:
Sebastian Ryser

Konzept, Bühne, Video:
Lars Wolfer

Regard Extérieur:
Johanna Zielinski

Dramaturgie:
Judith Keller

Bau Bühne:
Moritz Lehner

Musik:
Luca Glausen


Ticketreservation: Winterthur Tourismus